Bargeldlos zahlen – dank NFC und RFID auch bald trackbar

NFC heißt die Technologie, mit der Apple seine neuen iPhones und seine Armbanduhren ausrüstet und sie ist gar nicht so neu. Als Unterart von RFID ist sie uns schon häufiger begegnet und die Kritik ist gleich. Der Funkstandard schickt immer eine eindeutige Nummer an jedes Lesegerät in der Nähe, egal wo, egal wie. Apple scheint den Chip zwar softwareseitig stark eingeschränkt zu haben, aber dennoch erlaubt der Chip das Erstellen genauer Bewegungsprofile. In Kleidung fordern wir deshalb schon lange ein Verbot solcher Schnüffelchips.

Feldversuch der Sparkassen und Volksbanken gescheitert

Als Bezahlmöglichkeiten ist NFC schon länger erprobt worden, unter anderem in den Karten der Sparkassen und Volksbanken. Anfang des Jahres berichteten wir bereits darüber. Die Volksbanken und Sparkassen wollten vorangehen mit dieser Technik und kontaktloses Bezahlen auch in Deutschland etablieren. Erfolgreich waren sie nicht. Bei uns beschwerten sich viele Menschen über den NFC-Zwang im Portemonnaie. Der Feldversuch lief Ende letzten Jahres aus, die Karten werden nun durch den Regeltausch ersetzt, zumindest bei der Volksbank. Die Sparkasse will den Versuch weiterführen. Immerhin namen rund 1,1 Millionen Karten mit mehr als 100 Einzelhändlern und rund 480 Filialen daran teil, so die Presseabteilung des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Kein großer Erfolg

Aber obwohl das kontaktlose Bezahlen an so unterschiedlichen Stellen wie Edeka, Douglas, dm, Tankstellen und sogar Bäckereien möglich war, konnten die „Transaktionszahlen nur moderat gesteigert werden“. Das spricht nicht gerade für Akzeptanz: Datenschutz und Sicherheitsbedenken könnten da durchaus eine Rolle gespielt haben. Denn die Probleme sind offenkundig: Profilbildung mittels RFID bzw. NFC ist Tür und Tor geöffnet, nicht nur mit der Kleidung, sondern eben auch mit den Bankkarten. Auch Haftungsfragen sind ungeklärt: Die Banken behaupten, ihre Systeme seien sicher – aber was, wenn der Bezahlvorgang doch manipuliert wird? Der Beweis dürfte schwierig werden. Wenn Apple jetzt in diese Nische drängt, stellen sich die gleichen Fragen, umso mehr, als erst kürzlich neue Sicherheitsbedenken durch die nicht allzu sicheren iCloud-Zugänge von Apple aufkamen. Auch beim kontaktlosen Bezahlen stellen sich wichtige Fragen nach Haftung, Datenschutz und Datensicherheit. Wohl ein Grund, warum das Bargeld in Deutschland noch immer so beliebt ist.