Androzentrismus in den Wissenschaften und im Netz

Text von Rena Tangens aus dem Jahr 1995:

Ausgehend von der feministischen Wissenschaftskritik möchte ich im folgenden die theoretischen Überlegungen und konkreten Erscheinungsformen des Androzentrismus in den Wissenschaften darstellen und anschließend diese Ansätze auf die Datennetze anwenden.

Sexismus vs. Androzentrismus

Wenn über das Thema „Frauen und die Datennetze“ berichtet wird, so kommt meist die Rede auf die Problematik dieser Beziehung (bei Frauen gibt es offensichtlich per definitionem immer irgendwelche Probleme…:)1

a) Es sind nur wenige Frauen im Netz anzutreffen, und auch bei diesen können wir nicht sicher sein, daß die angegebene Geschlechtszugehörigkeit tatsächlich der Realität entspricht, denn es gibt immer wieder Männer, die dem Netz gegenüber vorgeben, eine Frau zu sein, um sich interessant zu machen.

b) Pornografie im Netz

c) „Anmache“ Frauen gegenüber – offener Sexismus

Zu a) möchte ich anmerken, daß es für Männer und Frauen überaus interessant und lehrreich sein kann, im Netz für das andere Geschlecht gehalten zu werden bzw. sein Gegenüber darüber bewußt im unklaren zu lassen. So kann das Beurteilungskriterium Geschlecht zumindest zeitweise ausgeschaltet werden, es können andere Geschlechtsrollen ausprobiert werden. Das Spiel mit der Geschlechtsidentität halte ich nicht für ein Problem, zumal die meisten Männer ihre Frauenrolle nicht lange aushalten. :)

b) Pornografie in den Datennetzen war und ist immer wieder ein beliebtes Thema. So zum Beispiel in diversen EMMA-Artikeln von 1993 und des häufigeren in der Illustrierten ”Stern“ und im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel”. Das Thema wird von einigen Medien gerne benutzt, um die befürchtete Konkurrenz der Datennetze zu diskreditieren. Dabei tauchen in leicht veränderten Variationen immer wieder dieselben Themen auf, die mittlerweile in Netzkreisen „Die vier apokalyptischen Reiter“ genannt werden: (Kinder-)Pornografie, Neonazi- Propaganda, Terroristen- Bombenbauanleitungen, Mafia-Drogendealer. Auch ein sehr differenzierter Fernsehbeitrag über Frauen in den Netzen in der Reihe „Frauenfragen“ Anfang 1995 im WDR bekam unnötigerweise von der Redaktion den Untertitel „Politik und Porno“ verpaßt. Dem Thema Pornografie – oder nicht – widme ich weiter unten noch einen Exkurs im Zusammenhang mit der öffentlichen Zensurdebatte.

c) „Anmache“ und offenen Sexismus gibt es – ganz wie im täglichen Leben – auch in den Datennetzen. Ich kann mir aber – anders als im täglichen Leben – ganz in Ruhe meine Reaktion überlegen (Antworten, Löschen, Ignorieren), ohne daß es wirklich unangenehm oder gefährlich werden kann. In den Netzen entfällt die unmittelbare physische Bedrohung, die Auseinandersetzung läuft zwangsläufig auf sprachlicher Ebene.

Offenen Sexismus halte ich sowohl im Allgemeinen als auch in den Datennetzen im Besonderen zwar für lästig, aber nicht für das vordringliche Problem, das Frauen daran hindert, gleichberechtigt am ökonomischen, politischen, kulturellen und eben auch am Netz-Leben teilzunehmen. Als viel schwerwiegender – weil nicht so leicht erkennbar – erweist sich m.E. der dem gesamten System innewohnende und auch von Frauen selbst verinnerlichte Androzentrismus. Zur Abgrenzung der beiden Begriffe:

Als Sexismus bezeichnen wir Aussagen, Verhaltensweisen und Theorien, die die Minderwertigkeit von Frauen, die Rechtmäßigkeit der Unterordnung von Frauen oder die Rechtmäßigkeit von geschlechtsabhängigen Zuschreibungen von sozialen Rollen und Verhaltensweisen voraussetzen, selber behaupten oder stillschweigend beinhalten. (Longino, zitiert nach Klinger 1990)

Androzentrismus im engeren Sinne dagegen ist die Wahrnehmung des Lebens von einem männlichen Standpunkt aus mit der daraus folgenden Unfähigkeit, die Tätigkeiten und das Leben von Frauen richtig wahrzunehmen oder zu beschreiben. (Klinger a.a.O.)

Androzentrismus in den Wissenschaften

Androzentrismus im weiteren Sinne hat Fox Keller (1989) in vier Positionen von liberaler bis radikaler Kritik unterschieden, die ich im folgenden kurz erläutern möchte, um danach anhand dieser Wissenschaftskritik die Datennetze auf androzentrische Einflüsse zu untersuchen.

Die erste Position der Androzentrismus-Kritik Fox-Kellers betrifft die ungleichen Zugangsmöglichkeiten und unfairen Anstellungspraktiken für Frauen im Wissenschaftsbetrieb. Damit ist beispielsweise die fehlende Wissenschaftstradition von Frauen gemeint, die ja in den meisten Ländern Europas erst seit Anfang dieses Jahrhunderts überhaupt zum Studium an Universitäten zugelassen sind. Weiterhin die Professoren- Seilschaften, die an vielen Stellen erfolgreich verhindern, daß Frauen einflußreiche und hochbesoldete Positionen erreichen. Auch wenn vordergründig die gleichen Bedingungen für Frauen und Männer gelten, sind diese trotzdem oft nicht gerecht. Beispielsweise die Altersbegegrenzung für die Erteilung einer C4 Professur auf 35 Jahre – für eine Männerkarriere bedeutet sie kein Hindernis, für eine Frau, die in ihrer Lebensplanung berücksichtigen muß, ob und wann sie Kinder haben möchte, aber ist diese sehr wohl ein Problem.

Dies ist eine rein politische, liberale Kritik, die für Chancengleichheit eintritt. Nach dieser Auffassung wird die Wissenschaft selbst durch die An- oder Abwesenheit von Frauen in keiner Weise berührt.

Die zweite Kritik stellt heraus, daß die Dominanz von Männern in den Wissenschaften zu Einseitigkeit in der Auswahl und Definition der Probleme führt, mit denen sich Wissenschaftler beschäftigen. Empfängnisverhütung wird beispielsweise nicht das Maß an wissenschaftlichem Interesse entgegengebracht, das ihrer Bedeutung als Problem der gesamten Menschheit angegemessen wäre. Außerdem sind in erster Linie solche Techniken erforscht worden, die von Frauen anzuwenden sind. So gibt es noch immer keine „Pille für den Mann”2 in einer (für Männer!) akzeptablen Darreichungsform.

Nach dieser zweiten Kritik Fox-Kellers manifestiert sich der Androzentrismus in den Auslassungen bei der Themenauswahl und der Problemstellung für die Forschung: Wissenschaft ist (bisher) nicht wirklich umfassend.

Die dritte Kritik bemängelt, daß auch in der konkreten Gestaltung von wissenschaftlichen Experimenten mit einseitig ausgewählten Faktoren gearbeitet wird und stellt die Voreingenommenheit bei der Interpretation der Beobachtungen und Experimente heraus. Beispielsweise werden fast alle Versuche zum Lernverhalten von Ratten ausschließlich mit männlichen Ratten vorgenommen – weil weibliche Ratten einen 4-Tage-Zyklus haben, der die Experimente komplizierter machen würde. Mit dieser Versuchsanordnung aber wird implizit vorausgesetzt, daß die männliche Ratte die Gattung repräsentiert. Wenn später festgestellt werden sollte, daß das Verhalten der weiblichen Ratten anders ist, wird es als Abweichung von der allgemeinen Norm und als defizitär angesehen. Ein anderes Beispiel – in diesem Fall für die männliche Voreingenommenheit bei der Interpretation – ist vorschnelle Deutung einer Primatenhorde von vielen Weibchen und einem Männchen als „Harem”. Die Konstellation könnte auch ganz anders interpretiert werden, nämlich in dem Sinne, daß die Weibchen das Männchen ausschließlich für die Fortpflanzung der Art brauchen, wofür eines pro Horde ausreichte. Mit der Bezeichnung „Harem“ werden veränderbare menschliche kulturelle und soziale Machtverhältnisse als natürlich und gegeben in andere Zusammenhänge hineininterpretiert.

Androzentrismus wird hier gesehen als Verstoß gegen das wissenschaftliche Prinzip der Objektivität, sowohl bei der Gestaltung von Experimenten als auch bei der Interpretation der Ergebnisse.

Die drei bis hierher aufgeführten Beschreibungen von Androzentrismus stellen eine differenzierte Kritik der Wissenschaften dar, die jedoch innerhalb der Grenzen des Systems bleibt. Sie fordern Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer im Wissenschaftsbetrieb und klagen die konsequente Einhaltung der von den Wissenschaften selbst beanspruchten Grundsätze ein, insbesondere die der Universalität und Objektivität. Dieser Ansatz wird „Better Science“ genannt.Er basiert auf der Annahme, daß die Wissenschaft verbessert werden könnte, wenn endlich ein angemessener Frauenanteil auch in entscheidenden Positionen arbeitete, frauenspezifische Themen behandelt würden, die männliche Voreingenommenheit in Forschungsmethoden und -interpretationen vermieden würde – indem nämlich die Wissenschaft erst durch Berücksichtigung des Lebens von Frauen wirklich objektiv und universell und damit ihren eigenen Ansprüchen gerecht würde.

Der vierte Androzentrismus-Ansatz dagegen ist eine fundamentale Wissenschaftskritik, die die Voraussetzungen der Wissenschaften selbst in Frage stellt: Die Prinzipien der Objektivität und Rationalität. Auch in diesen für die Wissenschaft grundlegenden Prinzipien, wie überhaupt in unserer Kultur, in unserem Denken, in unserer Sprache seien bereits androzentrische Verzerrungen enthalten.

Um diese Kritik zu verstehen, müssen wir zunächst die klassische Vorstellung aufgeben, nach der Wissenschaft ausschließlich ihren inneren logischen und empirischen Notwendigkeiten folgt. Die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse wird wesentlich durch ihren jeweiligen historischen, kulturellen und politischen Kontext beeinflußt. Wir können Wissenschaft also als sozialen Prozess begreifen, der immer zu einem Teil auch der Normierung und der Wahrung und Legitimierung von Herrschaftsinteressen dient.

Den feministischen Standpunkttheorien verdanken wir die Einsicht, daß die vorgebliche Objektivität lediglich die Subjektivität eines bestimmten Standpunktes – nämlich des männlichen – verabsolutiert. Sie gehen davon aus, daß 1. der Erkenntnisprozess und die Identität der Person, die diese Erkenntnis hat, nicht getrennt gesehen werden können. 2. Erkenntnis auf theoretisierter Erfahrung beruht. In unserer Gesellschaft, in der immer noch Arbeitsteilung nach Geschlecht praktiziert wird und die Kinderbetreuung fast ausschließlich allein von Frauen geleistet wird, sind die frühkindlichen Erfahrungen für Frauen und Männer höchst unterschiedlich: Jungen lernen mit der Ablösung von der Mutter die Abgrenzung vom anderen Geschlecht, während Mädchen beim Unabhängigwerden von der Mutter ihre Geschlechtsidentität nicht als trennend erleben. So wird verständlich, wie sich verschiedene Denkstile bei Frauen und Männern entwickeln.

Der Glaube an die Verbindung von Begriffen wie Wissenschaft, Objektivität, Denken, Autonomie, aktiv mit dem Terminus männlich auf der einen Seite und Natur, Subjektivität, Intuition, Verbundenheit, passiv mit dem Begriff weiblich auf der anderen Seite ist so weitgehend Bestandteil unseres Allgemeinwissens, erscheint uns so selbstverständlich, daß wir ihn nicht einmal mehr als Glauben wahrnehmen. Mythen aber haben in den Wissenschaften nichts zu suchen – also sind sie dingfest zu machen, ad absurdum zu führen und/oder aufzulösen. Die o.a. Gegensatzpaare (Wissenschaft – Natur, objektiv – subjektiv, autonom – verbunden, Denken – Intuition, aktiv – passiv, Mann – Frau) dienen dazu, die Welt in ein binäres System zu ordnen, sie überschaubar und kontrollierbar zu machen. Der diskurstheoretische Ansatz in der feministischen Theorie untersucht Wissen als Produkt von Macht, die Formung des Individuums durch Diskurse und Sprache als Zeichensystem, mit dem Wirklichkeit nicht beschrieben, sondern erst geschaffen wird.

Schließlich zielt die Kritik auf die in den Wissenschaften vorherrschende Motivation des Erkenntnisinteresses: Geht es bei der Forschung um Erkenntnis um der Erkenntnis willen, der größeren Kompetenz wegen, der leichteren Bewältigung unseres Schicksals wegen oder ist das Ziel die Beherrschung der Welt? Durch den männlichen Wunsch nach Kontrolle wird das Ziel von Wissenschaft direkt mit Macht und Herrschaft in Verbindung gebracht. Das Erforschen einer Funktionsweise dient demnach dazu, sie möglichst effektiv manipulieren zu können.

Dieses Streben nach Herrschaft kann den Blick auf die Phänomene trüben und den Reduktionismus fördern. Ein ganz anderer Forschungsansatz ist der Respekt für die Vielfalt als Wert an sich und die besondere Aufmerksamkeit für die Ausnahme, wie er von der Genetikerin Barbara McClintock vertreten wird: „Wenn das Material dir sagt, ‘es kann so sein’, dann laß es zu. Leg es nicht beiseite und nenn es nicht Ausnahme, Abweichung, Verunreinigung. Genau das ist auf dem ganzen langen Weg mit so vielen richtigen Fingerzeigen passiert.“ Wenn etwas nicht zu passen scheint, ist das eine Aufforderung, das nächstgrößere vieldimensionale Muster herauszufinden, in das es hineinpaßt. (Fox Keller 1986, S. 173). Barbara McClintock hat mit der Entdeckung der Transposition3 das zentrale Dogma der Genetik widerlegt: Information fließt nur in eine Richtung.

Androzentrismus im Netz

In dem nun folgenden Abschnitt möchte ich anhand der oben erläuterten vier Punkte der feministischen Wissenschaftskritik die androzentrischen Einflüsse im Netz analysieren und mögliche Ansatzpunkte zu ihrer Überwindung aufzeigen.

Zu Punkt 1: Es gibt weniger Frauen als Männer in den Datennetzen – diese Aussage ist ein Gemeinplatz. Wie hoch der Frauenanteil prozentual ist, darüber gibt es unterschiedliche Schätzungen zwischen 4 und 20 Prozent. Klar ist auf jeden Fall, daß sie deutlich unterrepräsentiert sind. Die Ursache liegt zum einen darin, daß bisher weniger Frauen als Männer überhaupt einen Computer besitzen – und ein Computer ist nun einmal die Voraussetzung für die Teilnahme an den Datennetzen, solange es noch kein flächendeckendes Angebot von öffentlichen Orten mit frei zugänglichen Terminals gibt. Die meisten Frauen schaffen sich einen Computer auch nicht zum Spielen und Ausprobieren an, sondern erst dann, wenn für sie ein konkreter Anlaß, eine sinnvolle Anwendung damit verbunden ist. Frauen werden beispielsweise Netz-Userinnen, wenn eine gute Freundin oder eins ihrer Kinder für längere Zeit ins außereuropäische Ausland geht, von wo die Kommunikation per electronic mail wesentlich schneller und unkomplizierter als mit der normalen Post aufrechterhalten werden kann. Mädchen bekommen auch seltener als Jungen von ihren Eltern einen Computer geschenkt, wenn sie sich einen wünschen. Von daher gibt es schon einmal ungleiche Zugangsmöglichkeiten zu den Netzen für Frauen und Männer.

Viele Männer wünschen sich mehr Frauen im Netz, aber es gibt auch etliche, die das Netz unbewußt als frauenfreien Raum phantasieren und sich außerordentlich irritiert und gestört fühlen, wenn dann doch mal eine Frau in ihrer Domäne, beispielsweise einem Programmiererbrett, auftaucht.

Wieviele Frauen nun tatsächlich aktiv sind, läßt sich nicht so ohne weiteres feststellen. Der Frauenanteil in den MailBox-Netzen wird nach meinen Erfahrungen jedoch allgemein unterschätzt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen kann es sich bei Usernamen wie D.LOEBNER oder B.THOENS sowohl um Dietrich und Barbara als auch um Doris und Bernd handeln. Die Erfahrung zeigt, daß meist, wenn das Geschlecht des Gegenübers unbekannt ist, automatisch „männlich“ vermutet wird – übrigens auch von Frauen. Ein weiterer Grund dafür, daß der Frauenanteil in den Netzen unterschätzt wird, liegt in dem unterschiedlichen Kommunikationsverhalten: Frauen nutzen weitaus häufiger den Weg der PM (personal mail = privater Brief an eine Empfängerin) für Antworten auf Nachrichten in Brettern, während Männer meist öffentlich auch für alle anderen lesbar im jeweiligen Brett antworten. Frauen sind durchaus präsent, aber als Folge dieser Zurückhaltung weniger sichtbar.

In dem Maße, wie der Personal Computer zunehmend anstelle der Schreibmaschine zum normalen Arbeitswerkzeug für alle Schreibarbeiten wird, kommen mehr Frauen als Userinnen in die Netze. Als Systembetreiberinnen eigener MailBoxen im Netz oder gar als Programmiererinnen von Netzsoftware dagegen sind sie noch eher selten. Hier drängt sich die Parallele zum Wissenschaftsbetrieb auf: Studentinnen sind in einigen Studiengängen inzwischen mit über 50 Prozent vertreten, bei den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und erst recht den Professuren dagegen sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert.

Es ist aber mittlerweile eine steigende Anzahl von Frauen als Systembetreiberinnen in den Bürgernetzen feststellbar. Kommentar einer Workshopteilnehmerin beim Chaos Communication Congress ’94 dazu: „Ist doch klar, ist ja bisher eine unbezahlte Arbeit. Ehrenamtliche engagierte soziale Tätigkeiten werden doch gerne Frauen überlassen.”

Der zweite Androzentrismusvorwurf – die Netze sind nicht umfassend, universell – läßt sich ebenfalls leicht nachweisen. Obwohl das Spektrum der vorhandenen Themenbretter sehr weit ist (Programmieren, Musik, Politik, Verbrauchertips, Umweltschutz, Kleinanzeigen, Gesundheit, Kochen, Spiele, Utopien, Menschenrechte, Drogen etc.), fehlen doch etliche, die die das Leben und die Erfahrungswelten von Frauen betreffen. Beim ersten Nachdenken fallen mir beispielsweise Verhütung, Diskriminierung, Gentechnik, Esoterik, Magie, Kindererziehung, Mädchen, Selbstverteidigung, nichtsexistische Sprache, Verfassungsdebatte, und Teilzeitarbeit ein. Und es gibt sicher eine Menge mehr „Frauen-Themen”, die eigene Bretter verdient hätten. Bisher wird beispielsweise 218 abwechselnd in den Brettern Politik, Religion, Frauen, Gesundheit und Sex diskutiert.

Neue Bretter werden im Z-NETZ und CL-NETZ eingerichtet, wenn sie von UserInnen vorgeschlagen werden und in einer Abstimmung im Netz mit einfacher Mehrheit angenommen wurden. Angenommene Bretter werden zu Pflichtbrettern, die von allen Z-NETZ bzw. CL-Systemen vorzuhalten sind. Dieses Verfahren wurde gewählt, damit es einerseits nicht eine Unmenge Spezialbretter gibt und andererseits jedes Netzsystem die gesamte Bandbreite führt - nicht nur die Bretter, die die SystembetreuerInnen persönlich interessieren – damit gewährleistet ist, daß das Z-NETZ- und CL-Brettangebot fast flächendeckend im deutschsprachigen Raum zum Ortstarif erreichbar ist. Die Abstimmung läuft über das Netz, dafür gibt es im Z-NETZ und im CL jeweils ein /WAHLURNE-Brett.

Mittlerweile gibt es in Deutschland gleich zwei Initiativen von Frauen, die angetreten sind, um hier Abhilfe zu schaffen: FemNet4 und WOMAN5. Diese sind beide ein Zusammenschluß von MailBoxen von Frauen für Frauen, d.h. die Systembetreuung liegt in der Hand von Frauen und es werden ausschließlich Frauen als Userinnen aufgenommen. Sie haben jeweils ein eigenes Brettangebot, in dem zum einen etliche der oben genannten Frauenthemen abgedeckt werden, zum anderen aber auch viele allgemeine Themen angeboten werden, beispielsweise Medien, Gesundheit, Umwelt, die hier andere Akzente dadurch bekommen, daß sie in einem reinen Frauendiskussionszusammenhang und damit ungestört von unqualifizierten oder provozierenden Zwischenfragen kontrovers unter Frauen diskutiert werden können. Das Wissen, daß alle Teilnehmerinnen und auch die Systembetreuung Frauen sind, kann für Neueinsteigerinnen ein wichtiger Punkt sein, unbefangener mit der Technik umzugehen und ein Vertrauensverhältnis fördern.

Auch der dritte Punkt des Androzentrismusvorwurfs läßt sich in den Netzen nachweisen. So wird u.a. die Annahme, daß männliche User die Art repräsentieren von den verwendeten Programmen – also Werkzeugen, die von Männern wie Frauen im Netz genutzt werden – transportiert, und zwar nicht nur sprachlich.

Beispiel: Bei einem ungenannt bleibenden MailBox-Programm gibt es im Verwaltungsmodul bei dem Formular, in das die persönlichen Daten der UserInnen eingetragen werden, ein Kästchen „weiblich“ zum Ankreuzen. „Männlich“ gibt es dagegen nicht. Dies sagt implizit: Männlich ist der Normalfall, weiblich ist eine Zusatzeigenschaft, die extra angekreuzt werden muß. Dies dokumentiert die unreflektierte Haltung des Programmierers. Denn programmtechnisch besteht keinerlei Notwendigkeit, das so zu handhaben. Wenn ich denn überhaupt die Geschlechtszugehörigkeit als einen wichtigen Punkt in den persönlichen Daten festhalten will, dann wäre beispielsweise in der Menügestaltung als Alternative ein sogenannter Radiobutton denkbar: Die verschiedenen Möglichkeiten stehen gleichberechtigt nebeneinander, zwischen denen ich umschalten kann – ich muß mich für eine entscheiden6.

Es klingt paradox: Das Nicht-Vorkommen von Frauen war zunächst allgegenwärtig im Netz. Meine erste nähere Bekanntschaft mit dem von uns verwendeten MailBox-Programm Zerberus begann mit dem Umpatchen7 der Befehle und Systemmeldungen in eine sprachliche Form, in der auch Frauen berücksichtigt wurden. Dann wollte ich ein Handbuch zum ZERBERUS MailBox-Programm für die NutzerInnen unserer MailBox erstellen. Es gab bereits einige Texte zur Benutzung des Programms, die ich eigentlich nur orthografisch Korrekturlesen wollte, bevor sie gedruckt werden sollten. Ich merkte, daß das keineswegs ausreichte. Es wurden fast ausschließlich die Funktionen des Programms beschrieben, nicht aber, wie ich es anstellen kann, wenn ich dies oder das tun will. Frauen kamen nicht vor und zu allem Überfluß begann etwa jeder dritte Satz mit den Worten „Man kann …”. Ich schrieb eine neue Anleitung für Zerberus und kam mit den Programmierern ins Gespräch, die sich durchaus aufgeschlossen zeigten, auch in puncto gewünschter Programmänderungen.

Mittlerweile sind in allen Systemmeldungen und Handbuchtexten bis hin zu technischen Beschreibungen von Zerberus Frauen berücksichtigt. Dies war für einige Systembetreiber im Netz anfangs so ungewohnt und provokativ, daß sie sich für ihr System nun ihrerseits die Meldungen wiederum ins „männliche“ zurückpatchten. Die neue Programmversion plus Handbuch löste heftige Diskussionen im Netz aus über die Beziehung von Technik, Politik und Frauenbewegung. Die Argumente gegen den nicht- diskriminierenden Sprachgebrauch war vielfältig: Sprache sei nebensächlich, es sollte lieber an der realen Befreiung der Frau gearbeitet werden. Es sei albern, sich von der allgemeinen Form nicht angesprochen zu fühlen. Es sei laut Duden kein korrektes Deutsch.

Die Lernprozesse dauern an, aber die Erfolgsmeldungen machen doch ein bißchen Spaß: Ein Sysop, der vorher die Meldungen ins männliche zurückgepatcht hatte, schrieb mir nach der Lektüre von Luise Puschs „Das Deutsche als Männersprache“ er hätte meinen Punkt jetzt verstanden. Und ein Programmierer, der zuvor auf dudenkonformer Schreibweise bestanden hatte, rief mich an, um mitzuteilen, daß er das mit dem Nicht-Angesprochen-Fühlen jetzt verstünde: Gerade bei den Eltern ausgezogen hatte er ein Haushaltsgerät für seine Küche gekauft und stellte fest, daß er in der Gerätebeschreibung als „Liebe Hausfrau“ tituliert wurde.

Wir können hier recht deutlich die Entstehungsbedingungen von Diskursen beobachten: Eine rein theoretische Diskussion in einem Brett hätte vergleichsweise wenig Wirkung gehabt, da sich niemand betroffen gefühlt hätte – die Änderung des technischen Instrumentariums dagegen legte eine der diskursiven Bruchstellen bloß.

Die vierte Position des Androzentrismusvorwurfs ortet das Problem in den Grundlagen des Netzes selbst, in seiner Technologie und Struktur.

Wer die Kontrolle über die Technik hat, hat Macht über Menschen, da er ihre Kommunikation überwachen kann. Persönliche Nachrichten, die ja von Rechner zu Rechner weitergereicht werden, bis sie den Empfängerrechner erreicht haben, können von dem Systembetreiber von jedem System, das die Nachricht auf ihrem Weg passiert, ohne Probleme gelesen werden – es sei denn, die Nachricht wurde von der Absenderin verschlüsselt. Und bisher verschlüsseln nur solche UserInnen konsequent alle persönlichen Nachrichten, die die Technik aus eigener Anschauung kennen und wissen, wie einfach das unbefugte Mitlesen ist, solche, die den Inhalt ihrer Nachrichten bewußt als vertraulich ansehen und solche, die bereits einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben. SystembetreiberInnen, die auf den Problembereich Privatsphäre der UserInnen angesprochen werden, weisen oft darauf hin, daß sie bei der Menge an durchlaufenden Nachrichten gar keine Zeit hätten, die Post anderer Leute zu lesen. Der entscheidende Punkt ist aber, daß es jederzeit möglich ist.

Weiterhin ist für die Systembetreuung ersichtlich, wer sich welche Bretter dauerhaft bestellt hat, also sich offensichtlich für das entsprechende Thema interessiert – bei „Politik“ und „Programmieren“ weniger tragisch, aber bei „Drogen”, „Antifa“ und „Pyrotechnik“ eventuell schon eine brisante Mischung, aus der sich weitgehende, wenn auch möglicherweise völlig falsche Schlußfolgerungen ziehen lassen.

Zurück zu den persönlichen Nachrichten: Auch wenn wir den Inhalt der Nachrichten einmal außer Acht lassen (bzw. annehmen, der sei verschlüsselt), so erhält die Systembetreuung dennoch aus dem Nachrichtenkopf8 Informationen über ihre UserInnen, die sie nichts angehen, aber weitreichende Folgen haben können. Unter Umständen kann eine Verkehrsanalyse, also wer schreibt wem wieviel, wie oft und zu welchen Anlässen, sehr aufschlußreich für interessierte Stellen sein. Diese Daten werden in jeder MailBox in speziellen Dateien festgehalten, den sogenannten Logfiles. Logfiles sind so etwas wie das Tagebuch der MailBox, in dem alle wichtigen Ereignisse festgehalten werden, also wer wann angerufen hat, welche Nachrichten wohin verschickt wurden, wann das System heruntergefahren wurde, wer versucht hat, das Superuserpasswort einzugeben etc. Logfiles sind notwendig, um Fehler im System feststellen zu können, nach verlorengegangen Nachrichten forschen zu können und für die Abrechnung mit den UserInnen sowie anderen Netzsystemen.

Solch eine Ansammlung von Daten stellt aber gleichzeitig ein Herrschaftsinstrument dar, da es die Kontrolle der gesamten Kommunikation der Beteiligten ermöglicht. Im deutschen Bundesdatenschutzgesetz ist daher aus gutem Grunde festgelegt, daß solche Daten nur so lange aufbewahrt werden dürfen, wie es aus abrechnungstechnischen Gründen unbedingt erforderlich ist.

Wie schwierig es ist, die Einhaltung gesetzlicher, sozio-kulturell verankerter oder sonstiger Vereinbarungen durchzusetzen, wenn erst einmal die unbegrenzten technischen Möglichkeiten vorhanden sind und ein solches Instrument geschaffen wurde, mag der folgende Fall dokumentieren: Eine studentische Hilfskraft betreute in einer deutschen Universität den Rechner einer unabhängigen Betreibergemeinschaft, der die Verbindung zwischen diversen deutschen und ex-jugoslawischen Z-NETZ- und CL-Systemen mit dem Rest des Internets darstellte, ein technisch äußerst wichtiger und stark genutzter Knotenpunkt im Netz. Nachdem 1994 bekannt wurde, daß dieser Mensch auf dem Rechner sämtliche Logfiles seit Bestehen des Rechners (mehr als zwei Jahre!) aufbewahrte, wurde er von der Betreibergemeinschaft zur sofortigen Löschung aller Daten, die älter als 30 Tage sind, aufgefordert. Die Antwort war zunächst, daß es sich erstens nicht um persönliche Daten handele (sondern nur, wer wann an wen eine Nachricht von welcher Länge geschickt habe!), zweitens, daß die Daten für die technische Fehlersuche eventuell noch gebraucht werden könnten, drittens, daß er sich weigere, die Logfiles zu löschen, da das ja nur ideologischer Unsinn sei, viertens, daß er die Mail- und Newsversorgung abklemmen würde, wenn weiterhin so unsinnige Forderungen von seiten der Betreibergemeinschaft gestellt würden. Wörtliches Zitat: „Ich als Techniker kann das beurteilen: Technologie hat mit Ideologie nichts zu tun.”

Informatiker neigen dazu, alles unter Kontrolle haben zu wollen. User – also Menschen, die das Programm nutzen – werden von ihnen z.T. nur noch als Störfaktor wahrgenommen, der den geregelten Ablauf durcheinanderbringt. Das ist durchaus verständlich, wenn wir bedenken, wieviel Aufwand dazu gehört, ein Programm zum Laufen zu bringen, und danach noch alle möglichen Fehlbedienungen, Kollisionen mit anderen Programmen, kreativen neuen Nutzungsideen und Crashtestversuche abzufangen. Dieser verabsolutierte Standpunkt bringt einige Informatiker dazu, das ganze Netz als ein einziges großes Programm anzusehen, das möglichst perfekt unter Kontrolle gebracht werden muß.

Diese Einstellung korrespondiert mit der von Bettina Schmitt beschriebenen Betrachtungsweise von Informatik als Ingenieurwissenschaft im Gegensatz zu der Richtung, die Informatik auf geisteswissenschaftlicher Grundlage betrachtet und eher als Gestaltung der Mensch-Maschine Beziehung sieht.

Eine ganz andere Herangehensweise als die oben dokumentierte möchte ich ebenfalls an einem Beispiel verdeutlichen: Handelnde Person ist in diesem Fall Thomas Wieske, in der Szene kurz THW genannt (die Assoziation „Technisches Hilfswerk“ ist nicht beabsichtigt, aber auch nicht unpassend), selbständiger Unternehmer, Chef einer Netzwerkfirma in Hamburg, dem Chaos Computer Club mehr als sympathisierend verbunden (Vorstandsmitglied des e.V.) und langjähriger Betreiber des wichtigsten Netzknotens in Hamburg. Thomas Wieske macht u.a. die Vernetzung für das INFAS Institut, das den Fernsehstationen die Hochrechnungen und Wahlergebnisse bei allen Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen liefert. Es geht dabei um die schnelle und sichere Übertragung und Auswertung der Wahlergebnisse aus den Wahlkreisen während der Wahlnacht. Es gibt nicht viele Programmierer in Deutschland, die eine solche Aufgabe überhaupt bewältigen könnten. Er wurde einmal bewundernd gefragt, wie er es schafft, solch komplexe Netzwerke zu konzipieren. Wir können annehmen, daß jemand anderes auf eine solche Frage in etwa so geantwortet hätte: Ich stelle mir vor, ich stehe in der Mitte auf einen Feldherrenhügel, wo ich alles im Überblick habe, ziehe die Leitungen, stelle hier und dort einen Router auf und dirigiere die Datenströme hier und da lang. Thomas Wieske aber sagte: „Ich stelle mir einfach vor, ich wäre ein ip-Paket9 und wo ich dann langlaufen würde.”

Diese Antwort hat mich fasziniert, weil sie so bescheiden, schlicht und genial einfach ist und sie hat mich unmittelbar an die Beschreibung der unkonventionellen Forschungsmethode der Nobelpreisträgerin Barbara McClintock bei der Chromosomenforschung erinnert, mit Hilfe derer sie das Phänomen der Transposition* entdeckte. Barbara McClintock: „Ich hatte das Gefühl, je mehr ich mich mit ihnen beschäftigte, desto größer und größer wurden die Chromosomen, und wenn ich wirklich mit ihnen arbeitete, dann war ich nicht außen vor, ich war mitten drin. Ich war ein Teil des Systems. (…)“ (Fox Keller 1986)

In diesem Zusammenhang ist es interessant, zur Kenntnis zu nehmen, daß THW ist kein Akademiker ist. Er hat ursprünglich Gebäudereiniger gelernt und hat sein Programmier- und Netzwerkwissen als reiner Autodidakt erworben. Ich möchte keine vorschnellen Hypothesen aufstellen, aber es drängt sich mir doch die Frage auf, ob die akademische Beschäftigung nicht den persönlichen Machtanspruch fördert und institutionelle und technische Sachzwänge und „ewige Wahrheiten“ legitimiert. Gramsci sagt, daß Intellektuelle die Aufgabe haben, die gesellschaftliche Hegemonie der bürgerlichen Klasse und ihre staatliche Herrschaft zu organisieren, das heißt sie sind Funktionäre der herrschenden Klasse und des Staate. (Grimm, S. 154)

[...]


  1. Dies ist kein Tippfehler, sondern ein Smiley. Smileys, mittlerweile modisch auch Emoticons (Zusammenziehung aus Emotion und Icon = Bildsymbol) genannt: In Ermangelung von Ton und Bild wird im Netz oft auf Comicsprache ausgewichen, um auf den Zeilen zwischen den Zeilen doch noch etwas mitzuteilen. Basierend auf einer Minimalgrafik mit ASCII-Zeichen entwickelten sich viele Smileyvariationen, z.B. :) :-)) :-< und ;-) . Bitte beim Lesen den Kopf um 90 Grad nach links drehen… 

  2. Die „Pille für den Mann“ gibt es bisher nur als täglich zu verabreichende Spritze in der Universitätsklinik in Münster im Feldversuch. Die dabei gespritzten Testosterongaben führen zu einer temporären Sterilität, die mit erheblich weniger Nebenwirkungen behaftet ist, als die Östrogen/Gestagen-Pille für die Frau. 

  3. Transposition: Die Fähigkeit von Chromosomen frei zu springen und damit die Geninformation zu ändern und die daraus resultierende Fähigkeit von Organismen, sich - z.B. in Streßsituation umzuprogrammieren. Diese Entdeckung hat weitreichende Konsequenzen für unser Verständnis von der Evolution, die auf diese Weise viel gezielter vorstellbar ist als unter ausschließlicher Berücksichtigung des Darwinismus. 

  4. FemNet: Frauen erobern MailBox-Netze 

  5. WOMAN: Women only mail and news 

  6. Hier könnten also ohne weiteres auch die fünf Geschlechtszugehörigkeiten stehen, deren Anerkennung für die Weltfrauenkonferenz im September 1995 in Peking als Diskussionspunkt vorgeschlagen wurde: Weiblich, männlich, lesbisch, schwul, transsexuell. 

  7. Patchen hat etwas mit Patchwork (also einem Flickenteppich) zu tun. Es heißt soviel wie „in ein fertig vorhandenes Programm etwas hineinflicken”, ohne den Quellcode des Programmes zu ändern – meist deshalb, weil das entsprechende Programm von jemand anderem geschrieben wurde und mensch den Quellcode daher nicht besitzt. 

  8. Der Nachrichtenkopf enthält u.a. Informationen über Absenderin, Empfängerin, Betreff, Länge und Absendedatum der Nachricht. 

  9. ip-Paket: ip heißt Internet Protokoll; ein ip-Paket ist ein Datenpaket, sozusagen die kleinste Einheit, die im Netz übertragen wird.