BigBrotherAwards – Blick hinter die Kulissen

Wie immer um diese Jahreszeit herrscht im Bielefelder Digitalcourage-Büro momentan Hochbetrieb. In wenigen Tagen werden die BigBrotherAwards 2014 in der Hechelei verliehen, und die Vorbereitungen halten uns und unsere vielen fleißigen Helferinnen und Helfer ordentlich auf Trab. Hier nun ein Blick auf die BBA und hinter die Kulissen unserer Verleihungsgala.

Wer wird nominiert – und warum?

Verantwortungsloser Umgang mit Daten ist leider vielerorts keine Seltenheit. Darum sammeln wir über das ganze Jahr hinweg Ideen und sind dabei auch auf die zahlreichen Hinweise und Vorschläge dankbar, die ständig bei uns ins Haus flattern, ob als Briefe, Mails an bba@digitalcourage.de, über das Kontaktformular auf bigbrotherawards.de oder sogar im persönlichen Gespräch. Schließlich ist das Thema Datenschutz heute so präsent wie selten zuvor, und sammelwütige Firmen und Behörden stoßen nicht nur bei uns auf Empörung. Insgesamt sind in diesem Jahr über 200 Nominierungen zusammen gekommen.

Was passiert mit den Vorschlägen?

Nach der Nominierungsphase beginnt die Recherche, mit der wir uns vor allem im Januar beschäftigen. Natürlich werden nur Datenschutzverstöße ausgezeichnet, die wir auch wirklich stichhaltig belegen können. Dazu werden umfangreiche Dossiers zu allen Vorschlägen erstellt, in denen Zeitungsartikel und Berichte, Akten und Dokumente zusammengetragen werden, um eine gut informierte Entscheidung treffen zu können. Das alles passiert natürlich top secret.

Wie setzt sich die Jury zusammen?

Neben Rena Tangens und padeluun, die Digitalcourage vertreten, besteht die diesjährige Jury aus Prof. Dr. Peter Wedde, Sönke Hilbrans von der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD), Frank Rosengart vom Chaos Computer Club e.V. (CCC) sowie Dr. Rolf Gössner von der Internationalen Liga für Menschenrechte (ILMR). Damit haben wir ein kompetentes und erfahrenes Team mit profundem Hintergrundwissen gefunden, das sich der vielen Nominierungen annimmt.

Wie entscheidet die Jury?

Bei einem Jury-Wochenende werden schließlich die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Natürlich ist es nicht einfach, sich bei der Masse an Vorschlägen auf die preiswürdigsten Kandidaten zu einigen. Als Richtlinie legen wir dabei folgende Kriterien an:

  • Wichtigkeit: Der Fall soll gravierend sein.
  • Aktualität: Der Fall soll aktuell oder zukunftsweisend sein.
  • Aufklärung: Durch den Award soll eine bislang unbekannte oder wenig beachtete Tatsache öffentlich gemacht werden.
  • Und natürlich ist es unser erklärtes Ziel, zur Behebung des Missstandes beizutragen.

Wie wird die Gala geplant?

Bei einer Veranstaltung von dieser Größe muss der Zeitplan immer im Blick sein. Darum finden seit Februar wöchentliche Treffen des Planungsteams statt, das schon weit im Voraus mit der Organisation beginnt, etwa Helferverpflegung und Showprogramm organisiert und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer auftreibt und einplant. Viele von diesen kommen dann ab März ins Spiel: Technik will eingerichtet, Presse betreut, Preisreden wollen verfasst werden, und natürlich werden auch die Preisträgerinnen und Preisträger schon vorab informiert, schließlich hoffen wir ja darauf, dass sie ihre Preise persönlich abholen. Besonders akut wird es natürlich am Tag der Verleihung selbst, wenn an jeder Ecke neue Aufgaben auftauchen, aber darüber ließe sich ein ganzer Romanzyklus schreiben. Egal, was anfällt, dank so vieler helfender Hände ist noch jede Verleihung erfolgreich über die Bühne gelaufen. Wir freuen uns auf eine hochklassige Gala mit spannenden Preisreden, guter Musik und einer feurig heißen Jonglage-Show. Und wir heißen Sie dazu herzlich willkommen! Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Und danach?

Die BigBrotherAwards sollen nicht zuletzt Gedankenanstöße liefern und für Gespräch sorgen – und das gerne auch direkt nach der Gala, denn im Anschluss an die Preisverleihung findet ein Sektempfang statt, bei dem wir uns gerne mit Ihnen über unsere Arbeit austauschen. Und natürlich haben auch Sie die Möglichkeit, uns zu unterstützen.
Die BigBrotherAwards kosten trotz vieler freiwilliger Hilfe viel Geld. Deswegen müssen wir immer wieder darauf hinweisen, dass wir diese Arbeit nur machen können, weil so viele Leute uns mit Spenden unterstützen. Wollten wir die BigBrotherAwards aus den Eintrittsgelden finanzieren, müsste jede Eintrittskarte rechnerisch 100 Euro kosten. Deswegen auch in diesem Blogbeitrag die Bitte, Geld an Digitalcourage e.V. zu spenden. Viel oder wenig, einmalig oder regelmäßig: Jeder Euro hilft. Online spenden unter digitalcourage.de/spenden oder direkt auf unser Konto 2129799 bei der Sparkasse Bielefeld BLZ 48050161. Wir sind für jede Unterstützung dankbar.

Haben Sie Lust bekommen, am Freitag der Preisverleihung beizuwohnen? Karten gibt es noch an der Abendkasse: BigBrotherAwards-Verleihung 11. April 2014, 18 – 20 Uhr Hechelei im Ravensberger Park 33607 Bielefeld

(Bild: Thorben Meyer)