Praktikantenbericht: Als Neuling beim AKtiVCongreZ
Zum AktiVCongreZ 2012 in Hattingen reiste ich mit gemischten Gefühlen. Ist das überhaupt was für mich? Gehe ich als „Normalsterbliche“ nicht zwischen all den Datenschutz-Spezialisten und Informatikerinnen unter? Doch schon am ersten Abend wurden meine Befürchtungen entkräftet – in der Vorstellungsrunde zeigte sich, dass ich nicht die Einzige war, die erwartungsvoll, aber durchaus erfahrungsarm angereist war. Die bunt zusammengewürfelte Gruppe aus rund 50 Menschen setzte sich zusammen aus Personen aller Alters- und Herkunftsgruppen – aus Datenschützerinnen, politisch Interessierten, Nerds, Studierenden und Künstlern. Ich war gespannt, wie sich das Wochenende entwickeln würde, wenn so viele unterschiedliche Menschen aufeinander trafen.
Workshops zum Einsteigen und Mitmachen
In drei Tagen wurde in zahlreichen Workshops zu Themen wie der Enquête-Kommission, der Planung von Freedom not Fear 2012 oder Freiheitstools diskutiert und gearbeitet. Dabei fand ich genug Workshopthemen, die mich neugierig machten und in denen ich mich einbringen konnte. Interesse und Offenheit waren hierbei die Zauberwörter, die mir die Türen zu nahezu allen Themen öffneten. Auf jede meiner noch so banalen Fragen wurde freundlich und hilfsbereit eingegangen.
Überblick behalten
Die Rückkopplung an die Gruppe fand in den Plenumsrunden statt, in denen ausgiebig diskutiert wurde. Die Workshopleiterin Wiebke Herding, die den Kongress moderierte, stand als professionelle Hilfe bereit und hielt durchweg alles auf Plakaten fest. Dadurch behielten wir alle den Überblick über die vielen Themen. Denn die Netzbewegung kämpft an vielen Fronten, und fast jeden Tag gibt es Entwicklungen, Erfolge, aber auch Rückschläge zu vermelden. Hier den Kopf über Wasser halten zu können, ist für Neulinge nicht immer leicht.
Einsatz, der sich lohnt
An diesen drei Tagen habe ich eine Menge mitnehmen können. Ich habe neue Bekanntschaften gemacht und Anregungen bekommen. Ich konnte mit den verschiedensten Menschen zusammenkommen und mich austauschen. Dabei waren die Gespräche in den Pausen, im Schatten der alten Bäume vor dem Kongresszentrum und beim Mittagessen manchmal sogar die spannendsten. Und ich habe die Gewissheit mitgenommen, dass Datenschutz und Bürgerrechte Themen sind, für die es lohnt, sich einzusetzen. Und dass es dafür kein „zu spät“ gibt, sondern wir uns alle in dieses Thema einbringen sollten. Eine Veranstaltung wie der AKtiVCongreZ bietet eine sehr direkte, intensive, aber auf jeden Fall lohnenswerte Gelegenheit dazu.