Geheimdienste spähen auch in Hotelreservierungssystemen

Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn die Warnungen, die wir im Rahmen des einen oder anderen BigBrotherAwards ausgesprochen haben, sich bewahrheiten – eine nach der anderen. Aktuell: Der britische Geheimdienst verschafft sich unter dem Projektnamen „Royal Concierge“ Zugang zu Hotelbuchungssystemen, um vorab von den Reiseplänen von interessanten Personen Kenntnis zu erhalten.

Schon 2007 haben wir den internationalen Hotelketten Mariott, Hyatt und Intercontinental stellvertretend für viele andere mit einem BigBrotherAward ausgezeichnet für das Sammeln und zentrale Speichern höchstpersönlicher Informationen über ihre Gäste ohne deren Wissen. Und vor den Folgen der Speicherung in den Hotelsystemen in den USA gewarnt.

Damals hieß es in der Laudatio:

Die Daten der Gäste werden nämlich keineswegs nur – wie die Gäste annehmen – bei dem besuchten Hotel in Deutschland, sondern konzernweit auf zentralen Servern gespeichert. Und die wiederum befinden sich bei den größten Hotelketten – in den USA. Um den Datenschutz war es dort sowieso schon nicht gut bestellt. Nun gibt es in den USA seit 2001 auch noch den USA PATRIOT Act. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung erlaubt dieses Gesetz den Geheimdiensten Zugriff auf Daten der Wirtschaft, auch ohne richterlichen Beschluss.

Es wäre also mehr als erstaunlich, wenn die NSA da nicht ebenso gut wie der britische GCHQ über die Hotelbuchungen inklusive aller sonstigen Details von Kreditkartennummer, Zimmerwunsch bis zum abgerufenen Pay-TV-Film informiert wäre.

Hier der Bericht von tagesschau.de und Spiegel.de

(Bild: Maik Meid cc-by 2.0)