14. Türchen
Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2014 und ist daher potentiell veraltet. Schauen Sie doch mal in unseren aktuelleren Adventskalender oder bei der digitalen Selbstverteidigung.
Auch digitale Dienste haben einen Wert, den wir vor lauter Umsonstkultur häufig vergessen. Doch die vielen kostenlosen Dienste sind oft der Speck, mit denen man ihre Daten-Mäuse zu fangen versucht. Zu digitaler Mündigkeit gehört auch die Bereitschaft, für geleistete Arbeit zu bezahlen. Zahlen Sie für den Service, den Sie nutzen und spenden Sie öfter mal an Ihre Lieblingsprojekte!
Messen Sie ihren digitalen Diensten Wert bei!
Sauber programmierte Tools machen Arbeit und kosten Geld. Mit politischer Arbeit ist es genauso. Kostenlose Dienste, die sich über Werbung finanzieren (und damit das Ausschnüffeln unserer Gewohnheiten zum Geschäft gemacht haben) haben uns verwöhnt. Nur wenige Menschen sind bereit, für digitale Dienste Geld zu bezahlen. Für ein gutes Brettspiel oder einen Kinobesuch legen wir bereitwillig einen entsprechenden Betrag auf den Tisch. Doch von Handyspielen, E-Mail-Postfächern und anderen digitalen Diensten wird erwartet, dass sie kostenlos sind . Fundierte, langfristige und funktionale Projekte brauchen Geld. Vereine, wie Digitalcourage, auch.
Freeware kommt nicht „for free“
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen „Freeware“ und „Free Software“, der vielen Menschen gar nicht bewusst ist:
Bei Freeware handelt es sich um Dienste, die kostenlos sind. Der Quellcode ist nicht offen, die Motivation hinter solch einem Dienst ist Profit. Nicht immer geschieht das direkt über Werbung oder Datensammlung. Manche Freeware ist nur zur Marktfestigung oder zum eingeschränkten Ausprobieren der Software gedacht. Wichtig ist jedoch, sich klar zu machen: Hieran möchte jemand profitieren. Wenn nicht kommuniziert wird, wie, sollte Ihnen das zu Denken geben.
Free Software -- (zu Deutsch: Freie Software): ist nicht unbedingt (aber meistens) kostenlos. Doch sie ist quelloffen und sie kann für alle Zwecke eingesetzt werden. Wer Freie Software erstellt, tut dies meist mit einem altruistischen, freiheitlichen Gedanken. Ausnahmen, wie das Android von Google bestätigen auch hier die Regel. Bekannte Beispiele für Freie Software sind der Browser Firefox und das E-Mail-Programm Thunderbird.
Seien sie Kundin, nicht das Produkt
Stellen Sie sich regelmäßig die Frage, weshalb ein digitaler Dienst kostenlos ist. Handelt es sich um Freeware oder um Freie Software? Und wie könnten Sie etwas dafür bezahlen. Denn wenn Sie für einen Dienst bezahlen, stellen Sie sicher, dass Sie Kunde sind, nicht das Produkt, das verkauft wird. Erkundigen Sie sich, ob der gleiche Dienst auch mit einem anderen Geschäftsmodell angeboten wird. Einem, bei dem Sie für die Leistung, die Sie beziehen, mit Geld bezahlen können, statt mit Ihren Daten. In diesem Adventskalender haben wir schon einige davon vorgestellt.
Freie Software ist wertvoll!
Freie Software ist wertvoll, weil Sie transparent ist und von allen Menschen genutzt und gestaltet werden kann. Viele dieser Projekte funktionieren nur durch Ehrenamt. Doch Server verursachen auch Unterhaltskosten. Ziehen Sie in Betracht für einen Service wie Openstreetmap, Tor oder Open Office einen Betrag Ihrer Wahl zu spenden.
Politische Arbeit ist teuer
Auch Vereine und Organisationen leben meist nur von Spenden. Gerade politische Aktionen und Lobbyarbeit verschlingen aber sehr viel Geld. Wenn Ihnen die Arbeit einer Organisation gefällt, honorieren Sie das mit einer Spende, statt einem Tweet. Denn das sichert die weitere Arbeit. Digitalcourage ist von diesen Spenden abhängig. Ohne sie gäbe es auch diesen Adventskalender nicht.
Bild: Ausschnitt von Wikipedia unter Lizenz CC BY-SA 3.0
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